Chorthippus brunneus ♂, ♀, und Nymphe ?

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Hallo ans Team,
habe am 23. August 2020 mehrere Kurzfühlerschrecken an einer eng begrenzten Stelle in den Weinbergshängen an der Mosel fotografiert. Bei der Nutzung der Orthoptera-Bestimmungs-App kam ich dabei öfters zu dem Ergebniss, dass es sich um C. brunneus handeln müsste. Da ich aber unsicher bin, ob ich damit auch richtig liege, möchte ich dies hier gerne absichern oder korrigieren lassen. Die drei Aufnahmen, bzw. Collagen sollten demnach C. brunneus weiblich mit >20mm zeigen, als auch das wesentlich kleinere Männchen mit ca. 12mm, sowie evtl. auch die entsprechende Schrecke im Nymphenstadium?
Bin gespannt ob ich richtig liege oder wieder dazulernen darf :-)

Liebe Grüße,
Karin-Simone
weiblich?  mind. 20mm weiblich? mind. 20mm
männlich, ca. 12 mm männlich, ca. 12 mm
Nymphe, ca. 10 mm Nymphe, ca. 10 mm

Re: Chorthippus brunneus ♂, ♀, und Nymphe ?

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Hallo Karin-Simone

Und da bist du bereits bei einer Königsklasse der Heuschrecken-Bestimmung angelangt :)

Sämtliche Chorthippus-Arten mit stark nach innen gewinkelten Halsschild-Seitenkielen gehörten zur Chorthippus biguttulus-Gruppe. Äusserlich sind sich diese Arten alle sehr ähnlich, wobei die Unterscheidung hauptsächlich anhand der Flügeladern beim Männchen vorgenommen werden kann. Beim Weibchen sind diese Merkmale jedoch nicht ausgeprägt und diese können daher oft nicht bestimmt werden.
Das einfachste Unterscheidungsmerkmal der Arten im Feld ist der Gesang, der sehr unterschiedlich ist.

Bei deinen Tieren kann ich dir die Bestimmung bestätigen. Einzig bei den Nymphen ist eine Bestimmung ziemlich unsicher.

LG
Florin
Orthoptera-App! Die Heuschrecken-Bestimmungs-App für iOS und Android.
Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!

Re: Chorthippus brunneus ♂, ♀, und Nymphe ?

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Hallo Florin,
das ist schön, dass die Imagos bestätigt werden konnten. Ich war als Anfängerin natürlich überrascht auf wenigen Metern entlang des Saumbereiches zwischen Weinbergshängen und mit Sträuchern und Hecken bewachsenen Felsböschung auf viele unterschiedlich aussehende Kurzfühlerschrecken zu treffen. Es wurden noch viele weitere, hier nicht eingestellte Fotos angefertigt, mit dem Ergebnis, dass es sich bis auf die ebenfalls dort anzutreffende Blauflügelige Ödlandschrecke immer um C. brunneus handelte. Die Wahrscheinlichkeit ist demnach hoch, wenn auch mit Restunsicherheit, dass die beobachteten Nymphen denn auch dieser Art angehören.

Das mit den Tonaufnahmen will mir noch nicht gelingen. Entweder sind zu viele Fremdgeräusche vorhanden, oder das Zirpen verstummt, sobald ich in die Nähe komme. Dann warte ich minutenlang, dass sich wieder eine Schrecke meldet, bisher jedoch immer vergebens. Da wären doch einige Tipps hilfreich, was bei der Anfertigung brauchbarer Tonaufnahmen bei den Kurzfühlerschrecken zu beachten ist.

Viele Grüße,
Karin-Simone