Pseudochorthippus parallelus ♀ in rot

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Hallo zusammen,
habe gestern 28.08.2020 im Hunsrück unter einer Hochspannungstrasse diese rot gefärbte Kurzfühlerschrecke angetroffen.
Meine Vermutung: Pseudochorthippus parallelus ♀ :-)
Zwei Fragen tauchen bei mir auf, die mich interessieren:
1) Sind solche Farbvarianten bei den Caelifera dauerhaft während der Lebensphase als Imago konstant, oder kann sich die Farbe ändern?
2) kommen auch bei den Nymphen schon solche Farbvarianten vor, oder erst mit der letzten Häutung zum Imago?
3) und noch eine Frage zur Bezeichnung 'Pseudo': bedeutet dieser, dass Heuschrecken mit diesem Namensvorsatz zwar zur Gattung, in diesem Fall Chorthippus, gezählt werden, jedoch an und für sich nicht alle Merkmale dieser Gattung erfüllen?
Vielen Dank schon mal im voraus für Eure Antworten,
LG Karin-Simone

Re: Pseudochorthippus parallelus ♀ in rot

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Hallo Karin-Simone
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kasimo hat geschrieben: 29. August 2020 21:07 1) Sind solche Farbvarianten bei den Caelifera dauerhaft während der Lebensphase als Imago konstant, oder kann sich die Farbe ändern?
2) kommen auch bei den Nymphen schon solche Farbvarianten vor, oder erst mit der letzten Häutung zum Imago?
3) und noch eine Frage zur Bezeichnung 'Pseudo': bedeutet dieser, dass Heuschrecken mit diesem Namensvorsatz zwar zur Gattung, in diesem Fall Chorthippus, gezählt werden, jedoch an und für sich nicht alle Merkmale dieser Gattung erfüllen?
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  1. Die Farbe kann sich nicht grundlegend verändern. Allerdings kann die Färbung verschiedener Nymphenstadien durchaus unterschiedlich sein. Bei ausgewachsenen Tieren sind leiche Farbanpassungen an den Untergrund nur bei Ödlandschrecken festgestellt worden. Was aber normal ist, ist, dass die Tiere mit zunehmenden Alter "verblassen" oder dunkler werder.
  2. Ja, bei den Nymphen sind solche pinken Tiere sogar häufiger als bei Adulten. Es ist davon auszugehen, dass diese auffälligen Individuen häufiger von Fressfeinden eliminiert werden.
  3. Ou, da wird es kompliziert :o
    Pseudochorthippus ist eine eigene Gattung und soll (vermutlich) die Verwandschaft/Nähe zur Gattung Chorthippus beschreiben. Leider wurde diese Gattung unter zweifelhaften Umständen vor einigen Jahren eingeführt. Dass die "Pseudochorthippus" eine eigene Gruppe bilden, war schon lange bekannt, aber eine Untergattung hätte m.E. in diesem Fall gereicht. Es ist im übrigen so oder so davon auszugehen, dass es bei den Kurzfühlerschrecken in den nächsten Jahren zu erheblichen Veränderungen in der Systematik kommen wird, da die Genetik teilweise ganz andere Verwandschaften aufzeigt, als dies mittels der Morphologie aufgebaut wurde.
Genau, das ist ein Gemeinder Grashüpfer (Pseudochorthippus parallelus).

Herzliche Grüsse
Florin
Orthoptera-App! Die Heuschrecken-Bestimmungs-App für iOS und Android.
Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!