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Fundort nahe "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße

Verfasst: 27. August 2019 21:11
von Gerald Kiefer
Foto vom 18.08.2019
Österreich, Land Salzburg, Bezirk Zell am See (Pinzgau), Gemeide Futsch
Aufnahme im Bereich vom "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße auf 2.260 m Höhe.
Bin für Bestimmungshinweis sehr dankbar.
Gruß Gerald Kiefer

Re: Fundort nahe "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße

Verfasst: 27. August 2019 21:26
von Florin Rutschmann
Hallo Gerald

Das ist ein Weibchen einer Gebirgsschrecke der Gattung Miramella. Aufgrund der Fundhöhe dürfte es sich um die Kärtener Gebirgsschrecke (Miramella carinthiaca) handeln. Vielleicht sagt Werner noch etwas dazu, da ich die Verbreitung dieser Art nicht genau kenne.

Beste Grüsse
Florin

Re: Fundort nahe "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße

Verfasst: 27. August 2019 21:38
von Gerald Kiefer
Herzlichen Dank. Hier bekommt man aber prompt Antwort!
Habe bei
http://www.orthoptera.at/images/Illich_ ... gs_bsp.pdf
folgende Arten für den Bereich Land Salzburg gefunden:
1. Miramella alpina
2. Miramella carinthiaca

Herzliche Grüße
Gerald

Re: Fundort nahe "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße

Verfasst: 27. August 2019 21:46
von Florin Rutschmann
Hallo Gerald

Ja, es kommen beide Miramella-Arten in Salzburg vor. Was ich jedoch nicht weiss, ist wie es um die Verbreitung im Detail ausschaut. Die beiden Arten unterscheiden sich in der Höhenverbreitung und so hoch oben, kommt wohl nur Miramella carinthiaca vor.

LG
Florin

Re: Fundort nahe "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße

Verfasst: 28. August 2019 08:17
von Werner Reitmeier
Hallo Gerald und Florin,

nun, die Miramellas sind auch nicht mein "Spezialgebiet" und die beiden Arten kann man eigentlich nur durch Genital- oder evtl. DNA-Untersuchungen unterscheiden. Aufgrund des heutigen Wissenstandes (siehe Österreich-Atlas: "Die Heuschrecken Österreichs" [Zuna-Kratky et al.]) ist aber in der Ecke nur alpina nachgewiesen. Die Höhenverbreitung dürfte auch kein Indiz sein -
Im Gegensatz zu Miramella alpina meidet M. carinthiaca die colline Höhenstufe. Der
Großteil der Funde stammt aus Höhen zwischen 1700 m und 2000 m (Median = 1870 m). Nach oben und unten nehmen die Funde in ihrer Häufigkeit kontinuierlich ab.
schreibt Markus Sehnal im oben erwähnten Werk, als höchsten Punkt gibt er dort auch 2650 m in Kärnten an - nahezu genau so hoch wie alpina aus Tirol (2660 m). Faktum ist - Geralds Tier sollte aufgrund der bekannten Verbreitung ein Weibchen von Miramella alpina alpina sein.

LG

Werner

Re: Fundort nahe "Haus Alpine Naturschau" an der Großglocknerstraße

Verfasst: 28. August 2019 16:45
von Gerald Kiefer
Lieber Werner,
herzlichen Dank für die ausführliche und sehr fundierte Artwort. Ich freue mich immer sehr, wenn ich von Fachleuten lernen kann und Fragen, die ich habe, so verständlich und nachvollziehbar geklärt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Gerald