Überwinterung von Gomphocerippus rufus am Alpennordrand

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Hallo in die Runde,
gestern besuchten wir einen SE-exponierten waldigen Hang im St Galler Rheintal, von 600 bis 980 m. Die ersten Gryllus campestris zirpten, Nymphen fanden sich von Barbitistes serricauda, Tettigonia, Pholidoptera aptera und griseoaptera, Tetrix tenuicornis, Miramella alpina, Chorthippus parallelus.

In einer steilen, krautigen Wiese im Wald auf 900 m ü M mit Urtica, es blühte Cardamine kitaibelii, bulbifera, Anemone nemorosa, Veronica, Asperula taurina, Fragaria, Lamium, suchte ich die kleinen Hüpfer. Da erschrak ich ob etwas Grossem, das hörbar - nicht leise wie die zahlreichen Spinnen - wegsprang und fand ein adultes Weibchen von Gomphocerippus rufus! Es war noch hübsch und ganz und recht mobil.

Wie lange am Fundort Schnee gelegen hat im Winter weiss ich nicht, aber erstaunlich ist es alleweil. Vielleicht ist ähnliches im Walsertal geschehen, wo Christian und Florin die Januarbeobachtungen von Chorthippus biguttulus gelangen.

Wenn jemand Literatur oder Beobachtungen wüsste von Überwinterungen nördlich der Alpen in der Schweiz, wäre ich dankbar.
grüssend bruno keist
Weibchen von Gomphocerippus rufus am 7.4.2014 Weibchen von Gomphocerippus rufus am 7.4.2014
Wiese am Fundort Wiese am Fundort
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Re: Überwinterung von Gomphocerippus rufus am Alpennordrand

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Hoi Bruno und Lotti

Das sind ja äusserst spannende Beobachtungen. Es würde mich nicht wunder, wenn in milden Wintern da und dort ein Tier die kalte Jahreszeit überlebt.

Bei uns hier haben die Feldgrillen auch vor knapp einer Woche (11. April) zu Singen begonnen. Der Sänger war aber mindestens schon ein paar Tage adult.

Grüsse
Florin
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