Kantone Appenzell, Thurgau

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Hallo zusammen,

Für das Berner Treffen im Oktober plane ich eine Mitteilung über die Heuschrecken in der NE-CH. v.a. aus dem TG sind mir eigentlich keine heissen Flecken bekannt ausser dem Imenberg, die einer gesonderten Erwähnung würdig wären. Falls jemand solche, ev auch gute Kiesgruben, kennt, wäre ich um eine Mitteilung froh und dankbar.

grüssend

bruno keist

Re: Kantone Appenzell, Thurgau

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Hallo Bruno

Heuschrecken-Hotspots dürften im Thurgau leider kaum zu finden sein. Die Kiesgruben bei Bürgeln habe ich noch nie aufgesucht, wenn ich mich aber richtig erinnere, hat mir D. Kaden mal gesagt, dass er dort vor Jahren u.A. Calliptamus italicus gefunden habe.

Falls du die Daten/Publikationen nicht schon hast, könnte ich dir ein PDF der folgenden zukommen lassen:
  • Die Heuschrecken im Hudelmoos (1992) von Donald Kaden und Peter Beerli
  • Orthopterfunde aus dem Thugau (1972) von Willi Sauter
  • Heuschrecken am Nussbaumersee (1995) von Donald Kaden
  • Heuschrecken im Seebachtal (2010) von Joggi Rieder und Andreas Hafner
Aber das wird für dich alles alter Kaffee sein!

Kaden und Partner verfügt über Daten aus dem Kanton, die bisher nicht gemeldet wurden. Möglicherweise lohnt es sich dort nachzufragen. Das würde mich übrigens auch sehr interessieren.

Michael Widmer hat erzählt, dass er 2010 bei St. Katharinental Chorthippus mollis gefunden habe. Genaueres müsse er dazu sagen.


Und zum Schluss noch was exotisches!
Belegexemplar von Polysarcus denticauda in der Sammlung des Naturmuseums Thurgau<br />Stammt dieses Tier wirklich von Bürgeln (TG)? Belegexemplar von Polysarcus denticauda in der Sammlung des Naturmuseums Thurgau
Stammt dieses Tier wirklich von Bürgeln (TG)?
In der Insektensammlung am Naturmuseum Thurgau habe ich ein Individuum von Polysarcus denticauda gefunden, dass von Heinrich Wegelin stammt. Fundortangabe ist Bürgeln. Um dem nachzugehen, habe ich schon einiges an Notzitzbüchern von H. Wegelin durchstöbert. Leider scheint es dazu wirklich keine zusätzlichen Informationen mehr zu geben. Um eine zeitliche Einordung zu bekommen: Heinrich Wegelin lebte von 1853-1940 und war der erste Konservator des Museums.
Des Weiteren gab August Schläfli zu bedenken, dass es im Thurgau neben dem heutigen Bürgeln bei Weinfelden ein weiterer Flurname "Bürgeln" gab, der beim Anwiler Riet liegt und wohl eher trockene und magere Vegetation aufwies. Laut August Schläfli ist die Stelle heute überbaut - wie könnte es anders sein!

LG Florin
Orthoptera-App! Die Heuschrecken-Bestimmungs-App für iOS und Android.
Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!

Re: Kantone Appenzell, Thurgau

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Hallo Florin,

danke für die (an sich erwarteten) Auskünfte über den TG. Gerne nehme ich Dein Angebot für PDF's an:
Kaden 1992
Rieden 2010

Es gibt also doch noch nicht getrunkenen Kaffee.

In Bürglen waren wir einmal mit bescheidenem Resultat, aber bei einem ersten Besuch findet man ja eigentlich nie alles:
01.09.2004 Leptophyes punctatissima Neuhof
01.09.2004 Tettigonia viridissima Neuhof
01.09.2004 Metrioptera roeselii Neuhof
01.09.2004 Pholidoptera griseoaptera Neuhof
01.09.2004 Gomphocerippus rufus Neuhof
01.09.2004 Chorthippus brunneus Neuhof
01.09.2004 Chorthippus parallelus Neuhof

Der mollis wäre schon interessant, und wäre es nicht schon Herbst ging's wohl auf die Suche nach Polysarcus

herzliche Grüsse

bruno

Re: Kantone Appenzell, Thurgau

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Hallo Bruno, hallo Florin

mein Erstfund von Chorthippus mollis aus dem Kanton Thurgau datiert aus dem Jahr 2009. Ich konnte am 26.9.09 mehr zufällig als geplant an einem steilen, mageren Bord (Moräne) zwischen dem Hof Katharinenthal und der Bahnhaltestelle St. Katharinenthal westlich Diessenhofen mind. 3 Männchen hören. Es muss sich dort wohl um ein sehr kleines Vorkommen handeln. Lohnenswert - und dort könnte vielleicht noch ein grösseres Vorkommen liegen – wäre allenfalls das steile und magere Bahnbord zwischen Bahnhof Diessenhofen und Haltestelle Katharinenthal. Im Jahr 2010 fanden wir - nur rund 1,5 km Luftlinie vom erwähnten Ort entfernt - am Rheinbord westlich Gailingen auf deutschem Gebiet noch ein grösseres Vorkommen von Ch. mollis. Beiliegend sende ich noch zwei Photos vom Habitat bei Katharinenthal.
Ch_mollis_Katharinenthal_1.jpg Ch_mollis_Katharinenthal_1.jpg 4098 mal betrachtet 88.53 KiB
Ch_mollis_Katharinenthal_2.jpg Ch_mollis_Katharinenthal_2.jpg 4098 mal betrachtet 75.27 KiB
Herzliche Grüsse
Michael